Global Banking Annual Review 2024: Attaining escape velocity

| Press Release

Medienmitteilung

  • Banken global im Jahr 2023 die erfolgreichste Industrie weltweit mit 1,15 Bio. USD Reingewinn (+8% ggü. Vorjahr) und Erträgen in Höhe von 6,8 Bio. USD
  • Eigenkapitalrendite 2023 im globalen Durchschnitt erhöht sich global leicht auf 11,7% (vs. 11,5% in 2022), bleibt aber nur knapp über den Kapitalkosten, was weiterhin zu tiefen Kurs-Buch-Verhältnissen in den Aktienbewertungen führt
  • Gedämpftes Wachstum (unter 2% für die Periode 2023-28 in der Schweiz), Margendruck und ein erwartetes, leicht abschwächendes Zinsumfeld könnten Bewertung zukünftig belasten
  • Schweizer Bankensektor setzt sich dank Profitabilität, Kapital und Liquidität über globalem Durchschnitt in 2023 positiv ab und trotzt mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,2 der Unterbewertung internationaler Banken (global P/B ratio: 0,9)
  • In 2023 machen Banken mit einem P/B >1 und P/E >13 knapp einen Drittel der beobachteten Banken im Markt Schweiz aus; dieser Anteil ist doppelt so hoch wie auf globaler Ebene
  • Globale Skalen, ein starker Heimmarkt Schweiz sowie Fokus auf den lukrativen Sub-Sektor Wealth Management begünstigen Schweizer Banken strukturell

Zürich. McKinsey, eine weltweit tätige Unternehmensberatung, die Organisationen dabei unterstützt, nachhaltiges, integratives Wachstum zu erzielen, veröffentlicht heute den jährlichen Bericht zum globalen Banking.

Aus McKinseys „Global Banking Annual Review“ geht hervor, dass die letzten zwei Jahre für den weltweiten Bankensektor die erfolgreichste Periode seit der Finanzkrise waren. Weltweit lagen die Gewinne der Banken im Jahr 2023 bei 1,15 Bio. US-Dollar und damit 8% über dem Vorjahr, was sie zur Branche mit den mit Abstand höchsten Gewinnen macht. Mit Gesamterträgen von 6,8 Bio. US-Dollar und einer durchschnittlichen Eigenkapitalrendite (ROTE) von 11,7% gegenüber 11,5% im Jahr 2022 konnten die Banken auch ihre Profitabilität weiter ausbauen. Dennoch bleibt die Bewertungslücke bestehen, denn der Bankensektor liegt mit einem durchschnittlichen Kurs-Buch-Verhältnis von 0,9 im Jahr 2023 im Branchenvergleich ganz hinten. Zusätzlich müssen traditionelle Institute wegen Konkurrenz von Neobanken in den überdurchschnittlich profitablen Geschäfts-bereichen und aufgrund des sich nach aktuellen Erwartungen abschwächenden Zinsumfelds um Teile ihrer zukünftigen Gewinn-Pools besorgt sein.

Nur 14% der Banken weltweit gelingt es, als Outperformer eine Eigenkapitalrendite (Return on Equity, ROE) zu generieren, die grösser ist als die Eigenkapitalkosten (Cost of Equity, COE) und gleichzeitig ein P/E von über 13 zu erzeugen. Sowohl für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit als auch für die Bewertung an den Märkten ist für Institute essenziell sich auf drei differenzierende Faktoren zu konzentrieren, wozu das Skalierungspotenzial, effektive geografische Positionierung und Geschäftstätigkeit in lukrativen Sub-Sektoren zählen.

Schweizer Banken erzielten im internationalen Vergleich stärkere Reingewinne sowie langfristig eine bessere Eigenkapitalrendite (+18.2% seit 2010). Vor diesem Hintergrund hat die Schweiz die Chance, sich noch stärker positiv von der weltweiten Entwicklung betreffend Kapitalrendite und -kosten abzusetzen. Knapp ein Drittel der beobachteten Schweizer Banken gehören nach den Kriterien von P/B und P/E zu den Outperformern in 2023. Dies bietet diesen Instituten Chance für zukünftige Investitionen und Wachstum.

„Das gebührenfokusierte und weniger kapitalintensive Geschäft, wie Wealth Management, ist für den Schweizer Finanzplatz nach der aktuellen Analyse immer noch Königsweg. Dies zeigt sich an der Ausrichtung der Mehrheit der lokalen Banken auf diese Geschäftssegment – sei es mit lokalem oder globalem Fokus. Der Konkurrenz und Margendruck (4% Ertragsreduktion für die Periode 2023-25) kann im Wealth Management mit hoher Service-Orientierung, mit Innovation in Produkten (auch in Depositen) sowie mit internationalem Wachstum in internationalen Finanzzentren entgegnet werden. Schweizer Banken dürfen sich aber mit dem Status quo nicht zufriedengeben, sondern müssen mit den in der Studie bestätigten Erfolgsfaktoren Skalierung, Effizienzsteigerung und weiterhin starkem Risikomanagement ihre Grundlagen für eine nachhaltige Rendite stärken“, ordnet Jan Quensel (Partner bei McKinsey im Zürcher Büro und Leiter der Schweizer Banking Practice) die Studienerkenntnisse ein.

Trotz der günstigen Voraussetzungen in 2023 sehen sich Schweizer Banken mit Herausforderungen konfrontiert. So beziffert die Studie das Ertragswachstum für Schweizer Banken über Bereiche hinweg für die Periode 2023-28 auf lediglich unter 2%. Effizienz gewinnt daher als Erfolgsfaktor für Schweizer Banken an Gewicht, meint Quensel. „Für das Erhalten der heutigen Rendite bis ins Jahr 2030 trotz tiefem Marktwachstum und der erwarteten Margenreduktion müsste die Industrie mit dem Hebel Kosten isoliert die Cost per Asset um 5% jährlich senken. Das wäre in dieser Grössenordnung für die Industrie aber eine Neuheit. Erwartungsgemäss werden Schweizer Banken zur Stabilisierung der Renditen in der Realität einen Mix aus dem Erreichen neuer Skalen über Konsolidierung oder Internationalisierung sowie aus Effizienz anstreben.”

Der gesamte Bericht steht hier zum Download verfügbar.

Über McKinsey

McKinsey ist eine weltweit tätige Unternehmensberatung, die Organisationen dabei unterstützt, nachhaltiges, integratives Wachstum zu erzielen. Wir arbeiten mit Klienten aus dem privaten, öffentlichen und sozialen Sektor zusammen, um komplexe Probleme zu lösen und positive Veränderungen für alle Beteiligten zu schaffen. Wir kombinieren mutige Strategien und transformative Technologien, um Unternehmen dabei zu helfen, Innovationen nachhaltiger zu gestalten, dauerhafte Leistungssteigerungen zu erzielen und Belegschaften aufzubauen, die für diese und die nächste Generation erfolgreich sein werden. In der Schweiz hat McKinsey Büros in Zürich und Genf. Weltweit arbeiten McKinsey-Teams in mehr als 130 Städten und 65 Ländern. Gegründet wurde McKinsey 1926, die erste Schweizer Niederlassung öffnete 1961. Globaler Managing Partner ist seit 2021 Bob Sternfels. Managing Partner für die Schweiz ist seit 2022 Michael Steinmann.

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Yannick Orto, Head of Communications Switzerland
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